Erkrankung des Zahnhalteapparates
Wenn Ihre Zähne empfindlich auf Hitze, Kälte, Süßes, Saures reagieren oder das tägliche Zähneputzen Schmerzen verursacht, ist es ratsam, die Ursache von uns abklären zu lassen.
Die Parodontologie beschäftigt sich sowohl mit der Vorbeugung als auch der Behandlung von Erkrankungen des Zahnhalteapparates.
Die Bedeutung dieser Maßnahmen wird durch die kürzlich veröffentlichte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV) verdeutlicht, die vom Institut der Deutschen Zahnärzte herausgegeben wurde. Viele Patienten leiden unter einer chronischen Entzündung des Zahnfleisches, ohne dies zu bemerken. Die sogenannte Parodontitis bleibt oft unerkannt, da sie in der Regel schmerzfrei verläuft und anfängliche Warnsignale wie leichte Blutungen beim Zähneputzen oft nicht ernst genommen werden. Je früher jedoch diese durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit erkannt wird, desto besser können ihre Folgen eingedämmt werden.
Parodontitis
Die Parodontitis ist eine Erkrankung des Zahnhalteapparats und zählt zu den häufigsten Erkrankungen beim Menschen. Sie wird durch Bakterien und eine Entzündungsreaktion des Körpers verursacht. Im Verlauf dieser Erkrankung wird der Kieferknochen zerstört, was in fortgeschrittenen Stadien zu Zahnverlust führen kann. Bei unbehandelten Formen der Parodontitis kann es sogar bei jungen Erwachsenen zu diesem Ergebnis kommen. Eine Zahnfleischentzündung ist für den Betroffenen selbst oft schwer zu erkennen. Ein erhöhtes Zahnfleischbluten ist dabei das auffälligste Symptom. Das Zahnfleisch kann auch geschwollen sein, und an den Zähnen ist möglicherweise ein verfärbter, bakterieller Belag zu erkennen.
Gründe und Ursprung einer Parodontitis
Ein Vorzeichen für Parodontitis ist stets eine Zahnfleischentzündung. Diese kann in den meisten Fällen erfolgreich durch eine professionelle Zahnreinigung behandelt werden. Auslöser für die Entzündung sind Beläge, die sich ober- und unterhalb des Zahnfleischs ansiedeln. Dieser Belag besteht aus Speiseresten, speziellen Bestandteilen des Speichels und vor allem aus Bakterien, deren saure Ausscheidungen zu Karies und Zahnfleischentzündungen führen können. Wird der Belag nicht rechtzeitig unterhalb des Zahnfleischs entfernt, kann er in die Tiefe, in Richtung Zahnwurzel, wandern. Es bildet sich ein Spalt zwischen Zahnwurzel und Zahnfleisch, die sogenannte Zahnfleischtasche. Diese Tasche bietet einen idealen Lebensraum für Bakterien. Gifte, die im Bakterienstoffwechsel entstehen, können den Kieferknochen und das Zahnfleisch regelrecht zerstören. Ist der Kieferknochen einmal zerstört, wird er sich nicht vollständig regenerieren.
Symptome einer Parodontitis
Die Erkrankung entwickelt sich oft unbemerkt und verläuft in der Regel relativ langsam, weshalb sie oft erst in fortgeschrittenen Stadien entdeckt wird. Da Parodontitis oft keine Schmerzen verursacht, sollte selbst geringfügiges Zahnfleischbluten als ernst zu nehmendes Warnsignal betrachtet werden. Es ist ratsam, Ihren Zahnarzt aufzusuchen, damit er eine Vorsorgeuntersuchung durchführen kann.
Parodontitis-Behandlung
Eine bestehende Parodontitis kann durch eine systematische Parodontalbehandlung gestoppt werden. Die Grundlage jeder Behandlung besteht in der vollständigen Entfernung der verursachenden bakteriellen Beläge. Abhängig von der Ausgangssituation sind mehrere Behandlungsschritte erforderlich, darunter Vorbehandlungen, Hauptbehandlungen und Nachbehandlungen. In Fällen mit aggressiven Bakterien kann zusätzlich zur Standardbehandlung der Einsatz von Antibiotika in verschiedenen Formen erforderlich sein oder der Laser kann gezielt eingesetzt werden, um die Bakterien, die für die Erkrankung verantwortlich sind, abzutöten.
Nachsorge!
Durch eine gezielte Therapie kann die Erkrankung zunächst unter Kontrolle gebracht werden. Allerdings gelangen durch die tägliche Nahrungsaufnahme erneut Beläge zwischen Zahn und Zahnfleisch. Daher ist es wichtig, diese Beläge in regelmäßigen Abständen professionell entfernen zu lassen, um effektiv einer erneuten Erkrankung vorzubeugen. Auf lange Sicht tragen Sie so dazu bei, die weitere Zerstörung des Zahnhalteapparats und den Verlust von Zähnen zu verhindern. Das übergeordnete Ziel ist die Erhaltung der Gesundheit des gesamten Organismus, damit auch im Alter ein schönes Lächeln mit eigenen Zähnen genossen werden kann.
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